Integration mit externen Anwendungen
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Moderne Unternehmensanwendungen und die von ihnen verarbeiteten Daten sind selten in sich geschlossene Instanzen. Integrationsprotokolle und Interoperabilitätsstandards ermöglichen den Lese- und Schreibzugriff auf Daten, die in den unterschiedlichsten Aufzeichnungssystemen gespeichert sind. Sie können Anwendungen entwickeln, die mehrere, physisch voneinander getrennte Ressourcen miteinander verbinden. Die Pega-Plattform bietet eine umfassende Palette an Daten- und Integrationsfunktionen. Diese erleichtern die Verbindung Ihrer Anwendung mit verteilten Ressourcen und den Zugriff auf die von diesen Ressourcen bereitgestellten Prozesse und Daten.
Die Pega-Plattform unterstützt verschiedene Integrationsstandards und Kommunikationsprotokolle, damit Sie sich nicht um die Konnektivitätsentwicklung kümmern müssen, sondern sich auf die geschäftsrelevanten Anforderungen Ihrer Anwendung konzentrieren können. Zum Beispiel kann Ihre Anwendung eine Verbindung zu einer externen Datenbank herstellen oder Daten von einem externen Webdienst nutzen.
Allerdings sind heute noch viele externe Systeme im Einsatz, die nicht für eine gemeinsame Datennutzung mit anderen Anwendungen ausgelegt sind. Diese externen Systeme haben keine API für den Datenaustausch. Andere Systeme haben vielleicht eine API, aber Sie können entweder nicht darauf zugreifen oder die API reicht nicht aus, um Ihre geschäftlichen Anforderungen zu erfüllen. In Situationen wie diesen, in denen es keine andere praktikable Integrationsoption gibt, können Sie die Integrationsfunktionalität der Pega Robotic Process Automation (RPA) nutzen.
Um die bestmöglichen Geschäftsergebnisse zu erzielen, kommt es darauf an, welche Integrationsfunktionalität von Pega am besten für Ihre Business-Anforderungen und Ihre IT-Infrastruktur geeignet ist. Und wenn Sie wissen, wann Pega RPA die bessere Wahl gegenüber einem Pega-Integrationskonnektor ist, können Sie einen noch höheren ROI erzielen.
Im folgenden Beispiel wird die geeignete Pega-Integrationsfunktion angewendet, um die bestmöglichen Geschäftsergebnisse zu erzielen.
Die U-Plus Bank hat kürzlich mehrere Banken übernommen. Folglich gibt es nun mehrere Aufzeichnungssysteme (SOR, System of Record) mit Kundendaten. Wenn sich Kunden an die Bank wenden, um ihre Adresse ändern zu lassen, startet ein Kundenbetreuer einen Pega-Case (Vorgang) zur Adressänderung. Der Case fordert den Kundenbetreuer zur Eingabe der neuen Adresse auf. Nachdem die Kunden die neue Adresse bestätigt haben, wird der Case-Workflow fortgesetzt, um die Adresse in einem der vielen möglichen Aufzeichnungssysteme zu aktualisieren. Ist die Adresse im Kundendaten-SOR der U-Plus Bank gespeichert, wird sie vom Case in Echtzeit aktualisiert. Zu diesem Zweck kommt ein standardmäßiger API-Konnektor zum Einsatz, der die Daten umgehend zwischen der Pega-Anwendung und dem SOR austauscht. Diese Adressaktualisierung ist möglich, da sowohl die Pega-Anwendung als auch das Kundendaten-Aufzeichnungssystem ein Standardprotokoll für den Datenaustausch verstehen und unterstützen.
Bei einem Kunden, der sein Konto bei einer der übernommenen Banken eröffnet hat, haben wir es jedoch mit einem älteren SOR zu tun, das die API für den Datenaustausch nicht unterstützt. Für diesen Kunden bietet der Pega-Case zur Adressänderung dem Kundenbetreuer die Möglichkeit, die Pega Robotic Process Automation (RPA) im Modus „Attended“ (Überwacht) zu nutzen. „Attended RPA“ bezeichnet einen teilautomatisierten Prozess, bei dem „Mensch und Maschine“ zusammenarbeiten. Bei diesem Automatisierungsvorgang wird für die Aktualisierung der Adresse ein Bot gestartet und das SOR-Frontend geöffnet. Dabei kann es sich um eine Desktop- oder Webanwendung oder sogar um einen Terminalbildschirm handeln. Der Bot füllt die Felder mit der neuen Adresse aus, indem er in Echtzeit mit der UI interagiert. Auf diese Weise lässt sich der Arbeitsschritt, den sonst ein Kundenbetreuer manuell durchführen müsste, auf effektive Weise in einem Bruchteil der Zeit erledigen.
Beide Adressaktualisierungen können auch im Hintergrund, im sogenannten „Unattended RPA-Modus“ vollautomatisiert durchgeführt werden. Der Unterschied besteht darin, dass die Anforderung zur Adressänderung für die spätere Bearbeitung in eine Warteschlange eingereiht wird. Unattended RPA bietet den Vorteil, dass Systemressourcen optimiert und Spitzenbelastungen reduziert werden. Dieser Ansatz ist auch ideal für zeitaufwendige Aktualisierungsprozesse, da sich der Kundenbetreuer weiter um den Kunden kümmern kann und nicht warten muss, bis die Adressänderung vorgenommen wurde.
Bots führen in Echtzeit vollautomatisierte oder teilautomatisierte RPA-Aufgaben durch. Um Ihnen das Management solcher Aufgaben zu erleichtern und einen Einblick in die Roboter-Performance zu geben, bietet Pega eigens eine Anwendung an: Pega Robot Manager™. Mit dem Pega Robot Manager können Sie die RPA-Roboter überwachen, ihre Einsätze zeitlich planen und sich Performance-Analysen für alle Roboter erstellen lassen.
Der Ansatz der U-Plus Bank, für die Verbindungsherstellung zu verschiedenen Kundendatenbeständen sowohl Pega RPA als auch Integrationskonnektoren zu nutzen, steht im Einklang mit der langfristigen Strategie der Bank, diese Daten in einem einzigen modernisierten Datenbestand zusammenzuführen. Die Pega-Plattform trennt die Anwendungsfunktionalität von den Integrationsdetails. Daher lassen sich Roboter-Automatisierungen leicht mit einem Integrationskonnektor ersetzen, wenn die Bank nur noch einen einzigen Datenbestand verwendet. Die Datenquelle und die Integrationsebene sind von der Anwendungsebene getrennt, sodass sich zukünftige Änderungen am Datenbestand nur minimal auf die Anwendung auswirken.
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